Mehr oder weniger stark ausgeprägte Ängste vor einem Besuch beim Zahnarzt kennt laut einer Forsa-Umfrage fast jeder zweite Befragte. Männer sind davon genauso betroffen wie Frauen. Lösen die Gedanken an den Bohrer, die Betäubungsspritze, den weißen Kittel des Zahnarztes oder den typischen „Zahnarztgeruch“ aber regelrechte Panikattacken aus, so handelt es sich um eine sogenannte Zahnarztphobie, die vor allem das starke Geschlecht vor ein Problem stellen kann.

Männer mit panischer Angst vor dem Zahnarzt

Traditionell erzogene Männer leben häufig noch mit der Vorstellung, dass ein „echter Kerl“ keine Angst zu haben hat – und wenn doch, dass er sie dann wenigstens niemand gegenüber zeigen darf. Nun sind diese alten „Ideale“ zum Glück überholt, aber in vielen Köpfen spuken sie immer noch herum und halten Männer davon ab, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sie von einer Zahnarztphobie betroffen sind. Frauen haben es da viel leichter, denn ihnen werden Ängste immer noch eher zugestanden als Männern. Männer neigen dazu, ihre Angst vor dem Zahnarzt einfach zu verdrängen. Das führt dann dazu, dass man die dringend notwendigen Zahnarzttermine immer wieder aus vermeintlich wichtigen Gründen verschiebt, sie nicht einhält oder einfach „vergisst“.

Hilfsmöglichkeiten für Männer (und Frauen)

Gerade den Männern sei gesagt: Die Zahnarztphobie ist keine Einbildung und auch keine Hysterie, wie man noch bis vor wenigen Jahren hören konnte. Ganz im Gegenteil: Seit rund 10 Jahren ist die Zahnarztphobie eine allgemein anerkannte Krankheit. Heutzutage sind auch die Zahnärzte diesem Thema gegenüber sensibilisiert, so dass kein Mann mehr fürchten muss, dass er sich lächerlich macht, wenn er mit Angstschweiß auf der Stirn auf dem Zahnarztstuhl sitzt.

Es gibt sogar extra Zahnärzte für Angstpatienten , die psychologisch besonders geschult sind und einfühlsam auf diese, meistens aus der Kindheit stammenden Ängste, eingehen. Diese Zahnärzte sind besonders behutsam, sorgen für eine angenehme Umgebung, nehmen sich Zeit für den Patienten und stellen erst einmal ein Vertrauensverhältnis zu ihm her. Lange Wartezeiten werden vermieden, und der „Zahnarztgeruch“ wird mit Duftstoffen vertrieben. Je nach Ausprägung der Phobie kann der Zahnarzt beruhigende Musik, Videos, Deckenbilder oder auch Entspannungsübungen oder Hypnosetechniken einsetzen, um seinem Patienten die Ängste zu nehmen. Wer möchte, kann sich auch ein Beruhigungsmittel gegen lassen oder sich sogar unter Vollnarkose behandeln lassen. Hilflos einer Zahnarztphobie ausgeliefert muss man(n) heute also nicht mehr sein!